Kapillareffekt/Kapillarsperre
Kapillareffekt/Kapillarsperre
Hast Du Fragen?
< Alle Themen
Drucken

Kapillareffekt/Kapillarsperre

Die KapillaritätKapillareffekt ist das Verhalten von Flüssigkeiten bei Kontakt mit Kapillaren, also genügend engen Röhren, Spalten oder Hohlräumen in Feststoffen.

Auf gut Deutsch: Der Kapillareffekt ist das Phänomen, dass Flüssigkeiten in Kontakt mit bestimmten Feststoffen gegen die Schwerkraft nach oben fließen können. Bzw. sich überhaupt bewegen. – Das Ergebnis ist: Z.B. wird bei einer Kerze das flüssige Wachs im Docht nach oben gezogen. Wasser wird (vom angrenzenden Feststoff) „aufgesaugt“.

Kapillarität bewirkt, dass sich poröse Materialien wie Ziegel, Textilien und Papier mit Wasser vollsaugen.

Um eine Kapillarwirkung zu verhindern, muss eine Kapillarsperre errichtet werden.

Warum sollten Schwimmteichbesitzer Kapillarität vermeiden und eine Kapillarsperre einplanen?

Die Kapillarwirkung zwischen Schwimmteich und Umgebung kann starken Wasserverlust im Schwimmteich bewirken, oder aber auch verstärkten Algenwuchs.

Daher sollten Schwimmteichbesitzer darauf achten, dass zwischen dem Wasser im Teich und dem ihn umgebenden Erdreich keine Verbindung entsteht.

Wenn nämlich Wasser und Erdreich in Berührung bzw. Verbindung kommen, gelangen Nährstoffe vom Erdboden in den Teich. Diese Nährstoffe nähren wiederum die Algen, was zu vermehrtem Algenwuchs und/oder häufiger/ständiger Eintrübung führen kann.

Umgekehrt können Wurzeln von außen das Wasser aus dem Schwimmteich aufsaugen, was zu ständigem Wasserverlust führen würde.

Was ist eine Kapillarsperre beim Schwimmteich?

Wie schon beschrieben, trennt die Kapillarsperre – auch „Saugsperre“ genannt – den Schwimmteich vom restlichen Umfeld ab und sorgt dafür, dass keine Pflanzen aus dem Schwimmteich hinaus- oder in den Schwimmteich hineinwachsen (und damit dem Teich das Wasser entziehen und Nährstoffe ins Wasser transportieren).

Die Kapillarsperre muss um den gesamten Schwimmteich verlaufen, daher wird sie auch als Ringdrainage bezeichnet.

Anlegen der Kapillarsperre

Die einfachste Art, eine Kapillarsperre anzulegen, ist folgende: Die Teichfolie wird über den eigentlichen Teichrand in einen ca. 20 cm breiten und 20 cm tiefen Graben gelegt. Anschließend wird dieser schmale Graben mit Schotter (=Kies) ausgefüllt.

Diese Art von Kapillarsperre wird anfangs gut funktionieren. Mit den Jahren werden sich aber Ablagerungen aller Art im Schotter absetzten. Pflanzen im und um den Teich wachsen in die Schotterschicht und entziehen dem Schwimmteich Wasser. Dauerhaft funktioniert diese Art der Kapillarsperre nur mit einem großen Pflegeaufwand.

Bei den meisten Schwimmteichen wird diese einfachste Möglichkeit einer Saugsperre errichtet.

Bei Pflanzenteichen muss darauf geachtet werden, dass Ufermatten und/oder Schutzvlies nicht über den Teichrand hinausragen, weil sonst die Kapillarwirkung einsetzt.

Bei Teichdoktor-Teichen, die ja nach dem Prinzip erbaut werden Nährstoffeintrag so weit wie möglich zu vermeiden, ist eine Ring-Drainage als Kapillarsperre unerlässlich.

Folgen von fehlerhaften Kapillarsperren

Eine nicht funktionierende oder beschädigte Kapillarsperre wird über kurz oder lang Wasserverlust zur Folge haben.

Durch einwachsende Wurzeln von außen können Schäden an der Teichfolie entstehen.

Eine nicht funktionierende oder beschädigte Kapillarsperre führt dem Schwimmteich Nährstoffe zu und fördert dadurch die Algenbildung im Wasser.

Inhaltsverzeichnis